Gurr - In My Head (2016)

Mit offenem Cabrio-Verdeck und Wind im Haar sehen Gurr aus dem Cover von »In My Head« aus, als seien sie gerade auf dem Weg zum kalifornischen Strand. W?re da nicht im Hintergrund das Logo eines gro?en Discounters, das die Betrachter auf den Boden der deutschen Tatsachen zur?ckholt. Alles an Gurr wirkt, als m?ssten sie eigentlich aus dem US-amerikanischen S?den kommen, nicht aus Berlin. Mit der 2015er-EP »Furry Dream« gab es einen ersten kleinen Hype, Support-Slots f?r Jimmy Eat World und Kakkmaddafakka folgten.

Das Deb?talbum klingt nun etwas weniger verzerrt und glatter als »Furry Dream«, die Lo-Fi-?sthetik aber bleibt erhalten. Der Sound rumpelt immer noch ordentlich, aber man h?rt klarer, was da warum rumpelt. Auf die Frage nach Genre-Bezeichnungen antworten die Berlinerinnen selbstsicher mit »First Wave Gurrpower«, die Referenzen auf Riot-Grrrl-Bands sind aber eher subtil. Statt politischer Messages zu verzerrten Riffs gibt’s eher Lyrics ?ber das Nachholen von Pubert?ts-Exzessen (»Underage drinking, xxxing around, I had to turn thirty before I could be so cool«) zu cleanen Gitarren. Gurr verpassen dem 1960er-Surf-Sound moderne Poppigkeit und wirken dabei so m?helos und elegant, dass sie selbst sperrige deutsche Worte wie »Belanglosigkeit« nach unbeschwerter Surfer-?sthetik klingen lassen.